der tiefe Süden.......
über Alabama 70 Meilen an der Küste entlang nach Mississippi wieder ca. 100 Meilen nach Louisiana, New Orleans. (Big Easy genannt)

Montag 12.05.2008
Sind gemütlich los, waren noch schwimmen im Meer und fühlten uns herrlich erfrischt und ausgeruht. Mal sehen wie weit wir kommen, hatten uns New Orleans vorgenommen, allerdings bedeutet dass 285 Meilen, könnte vielleicht nicht klappen. Wir sind ja nicht auf der Flucht und können ja Gott sei Dank spontan sein.
Nachdem wir den Panhandle (Pfannenstil genannt s.o.) von Florida durchfahren hatten, waren wir in Alabama (70 Meilen durch Alabama und dann schwupp waren wir in Mississippi).

in Alabama und Mississippi gibt es jede Menge Kasinos, daß Hard Rock Cafe Kasino aus dem Auto fotografiert. Die Kasinos waren direkt am Strand gebaut und luden mit tollen Liegen und Sonnenschirmen, und tollen Angeboten (all you can eat für 19$) zum Anhalten ein.
Wie erwartet wurde es dann doch spät und weit gekommen waren wir auch nicht, da wir vorgezogen haben weiter an der Küste entlang zu fahren anstatt auf der Autobahn. Witzig ist, dass man nach so einer "kurzen" Fahrt schon wieder in einem anderen Staat angekommen ist "Mississippi".

In Mississippi fuhren wir gegen 17:00h einen staatlichen Campground an so ca. 150 Meilen vor New Orleans. Leider entpuppte der sich als sehr, sehr einfach.... war umgeben von Flüssen und Tümpeln die vor Alligatoren nur so wimmelten. Moskitos und Fliegen ohne Ende und so konnten wir den Red Snapper (frisch beim Großhändler eingekauft) den wir gemütlich grillen wollten, leider nur im Wohnmo essen. Schade so was passiert eben auch. Für mich steht jetzt fest, nur noch New Orleans und dann ab Richtung Norden Memphis und wech von den Moskitos und ihren Freunden, uns reichts.
Zu allem Überfluss warnten uns die Host's an diesem Campground (so was wie Hausmeister ehrenamtlich) vor New Orleans, wäre zu gefährlich und wir sollten ohne Schmuck und Uhren gehen, wenn überhaupt. Sollten vielleicht nur durchfahren? usw. dass waren schon 4 Leute die uns gewarnt haben.
Haben dann noch mit Reiner telefoniert ist immer ein guter Ratgeber und der meinte so herzerfrischend lakonisch, na ja die Amerikaner übertreiben immer sehr mit ihrem Sicherheitsbedürfnis. Aber wenn man schon mal da ist, sollte man doch wenigstens mal reinfahren. Recht hat er, oder ?.
Haben überlegt, dass wir auf unser Bauchgefühl hören wollten und vielleicht einfach mal durchfahren. Wenn schon, dann möchte ich zumindestens durch dass "French Quarter" gehen, den Jazzmusikern zuzuhören. Immerhin ist Nawlins die Heimat von Louis Armstrong, mal sehen was draus wird.
Dienstag 13.05.2008
Völlig zerstochen, sind wir ohne Frühstück abgehauen nur wech....
Zum Abschied sahen wir noch 2 riesige Krokodile in der Sonne liegen und hörten Bären oder??? whatever grunzen. Umrundeten eine Schildkröte die gerade zum überqueren der Straße ansetzte und dann nix wie fott.
 
Louisiana
150 Meilen bis New Orleans (Big Easy genannt) " Nawlins" ausgesprochen, ist die amerikanische Amüsiermetropole. Hier gehen abends die Leute mit kleinen braunen Tüten flanieren, darin verbirgt sich Dosenbier oder Wein, da es verboten ist Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken. Nawlins ist ein Schmelztiegel der Kulturen und ich muss zumindestens ein kleines Pröbchen davon haben, reizt einfach und man kann doch nicht einfach daran vorbeifahren.
Außerdem hat Nawlins mit Düsseldorf eines gemeinsam, die Liebe zum Karneval, wird hier extrem gefeiert und heißt "Mardi Gras" ist eine Mischung aus Karneval und Voodoo. Die Leute verkleiden sich extrem und alles ist laut und bunt und der Alkohol fließt in Strömen, wie bei uns. 
Auf dem Weg konnte man sehr gut die Schäden oder "Überbleibsel" des Hurrikans sehen, sehr bedrückend. Ist schon was anderes, dass life zu sehen, immerhin war der Hurrikan Katrina schon vor 3 Jahren. Die Stadt scheint sich nur sehr langsam von den Folgen zu erholen. Überall Schilder die auf Hurrikan Evakuierungsstraßen hinwiesen und einen Hinweis auf den Radiosender den man einschalten sollte. Irgendwie gewöhnungsbedürftig. Oft sah man gar keine Häuser mehr sondern es standen Wohnwagen/mobile dort wo mal Häuser waren.

alles neue Straßen und Brücken, oft behelfsmäßig gebaut, daneben konnte man die alten zerstörten Brücken sehen.
 
Wir beschlossen dann einen Campground ausserhalbvon Nawlins anzufahren, der versprach einen Shuttle zur Verfügung zu stellen um nach New Orleans zu fahren (angeblich 30 Min entfernt).
Leider haben wir diesen nicht gefunden und waren aus Versehen Downtown New Orleans. Beeindruckend die Sillouhette von Nawlins
irgendwie sind wir direkt am Mississippi gelandet, mitten im French Quarter. Direkt an der Anlegestelle des Raddampfers haben wir einen bewachten Parkplatz gefunden. Touries überall und dass ganze sah so normal aus, dass wir beschlossen zu Fuß durchs "French Quarter" zu laufen, uns 2 Stunden aufzuhalten und dann weiter zu fahren.
Leider fuhr der Dampfer gerade ab, 2 Stunden auf dem Mississippi hätten wir auch gerne gemacht.
 
Wir sind dann im berühmten "Cafe Du Monde" gelandet und haben dort einen Kaffee und die berühmten "French Beignets" gegessen (warmes Spritzgebäck mit super viel Puderzucker bestreut) köstlich. Dieses Cafe 
hat 24 Stunden offen und serviert alle Arten von French Cafe mit diesen Beignets. Zu unserem unbeschreiblichen Glück spielten dort einige Jazzmusiker auf der Straße vor dem Cafe. Eine super Stimmung und der
Hauptakteur im blauen T-Shirt hatte eine Stimme wie Louis Armstrong, einfach geil.... Er verstand dass Publikum mitzureißen, spielte Trompete wie ein Profi und sang mit einer Superstimme alle bekannten Armstrong Lieder, besseres kann man von Nawlins wirklich nicht mitnehmen. :-))



bitte den Hintergrund beachten, alles frische Blumen die Balkongitter sind aus Eisen und so sehen fast alle Häuser im French Quarter aus.
Die Jungens konnten Musik machen, Jazz vom feinsten....leider konnte ich den Sound nicht aufnehmen. Die blonde Frau steppte dazu...
hier ein paar Bilder vom French Quarter ohne Worte!



  
immer wieder sieht man diese wunderschönen Schmiedeeisernen Balkone mit wundervollen Pflanzen üppig geschmückt. Leider kann man auch die Spuren des Hochwassers, verursacht durch Katrina an einigen Stellen immer noch sehen.


Downtown Nawlins ein Haus auf dem Haus, sehr interessant und garantiert Hochwasser sicher..........

Die Eindrücke waren gewaltig die 3 Stunden waren so kompakt, man bekam einen wirklich dichten Eindruck von Nawlins. Der krönende Abschluss war ein Abendessen in einem typischen Cajun Lokal. Natürlich haben wir uns nur die Home Style Speisen bestellt: (kreolisch und Cajun gemischte Küche, gewagt aber....)
daß Nationalgericht "Jambalaya" bestehend aus viel Tomaten, Gewürzen mit Fleisch angesetztes Reisgericht sehr fett, aber nahrhaft. Dazu gab es noch eine Suppe "Gumbo" eine Eintopfsuppe kann u.a. auch ein bißchen Krokodil mit drin sein, Attribut zu der Cajun-Küche. Alles gewöhnungsbedürftig, scharf und nach Gewürzen schmeckend die wir nicht kennen. Danach wäre ein Killepitsch schon toll gewesen!
Natürlich haben wir uns auch noch die berühmten Krabbenkuchen bestellt. Köstlich aus Krabmeat gebackene Kuchen (wie Reibekuchen) mit einer Krebssoße und grünen Bohnen, sehr lecker. Dass ganze hat uns 45,00 $ gekostet und dazu gab es noch ein großes und ein kleines Bier.
Pappe satt und glücklich so viel in diese 3 Stunden gepackt zu haben ohne Schaden zu nehmen. Dann sind wir zurück zu unserem Wohnmobil, abgesichert wie "Fort Knox" und in Anbetracht der relativ frühen Stunde beschlossen wir noch bis Baton Rouge zu fahren. Zum einen deshalb weil es einen KOA Campground gab der Laundry (Waschmaschinen) hatte, sodaß ich endlich meine Wäsche waschen konnte und wir außerdem unsere Sicherheit hatten. Eine besonders schöne ausgezeichnete Route führte uns am Mississippi entlang, die wollten wir fahren. Leider hat da unser TomTom versagt, da die Fähre nicht fuhr. Sind dann kurzerhand auf die Interstate 10. Angekommen sind wir gegen 19:00h und waren froh diesen KOA gefunden zu haben. Hier waren keine Moskitos, es gab Waschmaschinen und Sicherheit.....
Am nächsten Tag habe ich meine 3 Maschinen Wäsche gemacht und versucht meine Homepage wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Josef hat mich unterstützt und die restlichen kleinen Reparaturarbeiten am Wohnmo erledigt. Leider hatte ich mehrere Abstürze, da meine Netzverbindung einen Wackelkontakt hat und mein Akku irgendwie eine halbe Stunde überbrücken kann, aber nicht mehr. Dass ist dass nächste was ich besorgen muss, einen neuen Akku.
Dass verrückteste an diesem Tag war eine Frau, die bei uns am Wohnmo vorbei kam und hysterisch von sich gab es gäbe eine Tornado Warnung und wir sollten abhauen.
Ich direkt in dass Office und dort sagte man mir ich sollte cool bleiben, es gäbe lediglich eine "Thunderstorm Warning" (Gewitter) für Baton Rouge. Wir könnten aber gerne zum TV jederzeit ins Office kommen. Habe dann auch noch mal im Internet nachgesehen und es gab für Texas tatsächlich Tornado Warnungen. Für unseren Bereich lediglich Thunderstorm, im Radio gab man durch daß wir bleiben sollten wo wir sind, da alle Straßen bereits überschwemmt seien. Und so war es, wir haben unseren ersten Gewittersturm erlebt, so etwas an Regen haben wir noch nicht erlebt, zum Glück stehen wir hier auf festem Grund und können nicht wegschwimmen.
Das Radio sagt ununterbrochen, Leute bleibt wo ihr seid, es regnet weiter und es wird auch morgen noch ziemlich heftig. Bin gespannt wie die Nacht wird. Auf jeden Fall hatte ich dadurch Zeit alles nachzuholen und bin auf dem neuesten Stand mit meiner Homepage. Spätestens am Freitag hauen wir ab nach Memphis, wenn wir hier wegkommen, halten Euch auf dem laufenden. Bleibt cool, wir sind's auch....
Donnerstag 15.05.2008
Wowh, was für eine Nacht so ein Gewitter und solch ein heftiger Regenfall haben wir noch nicht erlebt. Kann man nicht beschreiben, aber wir sind nicht weggeschwommen und stehen immer noch am selben Platz. Bis heute morgen hat es ununterbrochen geschüttet und dabei immer noch 24Grad.
Heute bleiben wir noch hier, da die Stühle etc. erst mal trocknen müssen und wir noch ein bißchen zu räumen haben. Auch hat man für heute nachmittag wieder Gewitter angesagt und da möchten wir lieber hier relativ geschützt stehen bleiben. Morgen fahren wir Richtung Memphis eine als besonders sehenswerte ausgezeichnete Strecke, geht bis Nashville und ist über 750 km lang. Jetzt werden wir mal ein Stückchen mit den Rädern fahren, die Gegend erkunden so lange es trocken ist.
Sind nicht weit geradelt sondern 4 Stunden in einem Riesen "Bass Outdoor World" Laden hängengeblieben. Riesen Fische, Bären und Mangrovenwälder waren dekoriert man hatte dass Gefühl Outdoor zu sein. Hier ein Beispiel von einem Fisch den wir noch nie gesehen haben.
dieser wurde 1910
gefangen
der Fisch heisst Aligator Gar, hat ein Maul wie ein Krokodil ansonsten aber Flossen wie ein Fisch. Kann bis zu 4 meter lang werden und über 300 pound wiegen. Schaut mal unter Google nach
Dort gab es alles was mit Outdoor zu tun hat zu sehr günstigen Preisen. Wir mussten uns ganz schön zusammenreißen sonst hätten wir den Laden aufgekauft. Alleine die Größe und Dekoration war beeindruckend. Man konnte Waffen aller Art kaufen, alles was zum Wassersport gehört u.a. auch Boote, alles was man eben so braucht als Angler usw. usw. Wir haben endlich Schwimmwesten gefunden (sehr günstig) und Josef hat sich mit Shorts und T-Shirts eingedeckt. Ein paar Kleinigkeiten die wir zum grillen noch unbedingt haben mussten und schwupp waren wir 400$ los. In diesem Laden war auch noch ein Fischrestaurant und so beschlossen wir dort unser Abendessen einzunehmen.
Was soll ich sagen, Josef war irgendwie schräg drauf und meinte, wenn er schon hier sei so müsste er sich Aligator als Vorspeise bestellen, wollte er unbedingt probieren. Der Aligator kam, hübsch gegrillt mit einer feinen Currysoße. Es kostete mich Überwindung aber ich habe probiert und der erste Bissen ist mir fast im Hals hängengeblieben. Der 2 Versuch war schon besser und ich könnte nicht sagen daß es schlecht geschmeckt hat, aber es wird nicht meine Lieblingsspeise, mit Sicherheit nicht. Josef hat die ganze Portion mit Appetit verspeist!
Ich bestellte mir eine Portion Shrimps und Josef nahm noch einmal Catfisch (ist hier in der Gegend eine Spezialität) beide Portionen waren riesig und sehr lecker, ich hatte 8 Riesen Gambas, köstlich gegrillt für 7.95$ Josef hatte 4 große Stücke Catfisch mit einem Dipp und Krautsalat für 14,95$ da kann man nicht meckern. Außerdem gab es alles auf richtigen Tellern und dass Bier kam in Gläsern und nicht in Plastikbechern. Endlich mal wieder ein gutes Essen wo Preis/Leistung und Geschmack gestimmt hat.. Gute Nacht morgen fahren wir Richtung Tenneesee.
|